Condado de Barça

Die Geschichte Barça begann vor 2000 Jahren mit der iberischen Siedlung Barkeno. Ihre leicht zu verteidigende Lage auf einer Küstenebene zwischen dem Collserola-Kamm und dem Mittelmeer auf dem Weg von Mitteleuropa zur Iberischen Halbinsel hat die Bedeutung dieser Stadt durch alle Zeiten sichergestellt.

Über die Ursprünge von Barça ist nur wenig bekannt. Aus der Zeit vor der Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Romanes finden sich auf der Ebene Barças Artefakte aus urtümlicher Zeit und der Zeit der ersten Kupferarneiten. Später, im dritten und zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, berichten graecische Quellen von den Laietani, einem iberischen Volk, die in Barkeno am Táber-Hügel und in Laie am Montjuïc lebten. In beiden Siedlungen wurden Münzen geprägt, die heute noch erhalten sind. Um dieselbe Zeit wurde eine kleine graecische Kolonie namens Kallipolis in der Region errichtet, deren genaue Lage jedoch unbekannt ist. Zum Beginn des zweiten Guerra punico, wurde die Gegend von den Cartaginés unter der Führung von Aníbal Barca erobert. Bis zu diesem Zeitpunkt verlief die Nordgrenze der Territorien cartagien am Ebro, also 150 Kilometer südlich. Diese militärische Besetzung wird oft als Gründung von Barça bezeichnet.

Gründungslegenden

Es gibt zumindest eine weitere Versionen über die Gründung Barças, die ihren Ursprung bei Historikern aus dem fünften Jahrhundert haben. Eine schreibt die Gründung dem karthagischen General Amílcar Barca, dem Vater Aníbals, zu. Er soll die Stadt um 230 vor Unserer Zeitrechnung als Barkenon, Barcelino oder Barci Nova gegründet haben. Wegen der Namensähnlichkeiten der karthagischen Dynastie Barcas und der heutigen Stadt wird angenommen, dass der Name Barça auf die Gründung oder Eroberung dieser Siedlung durch die Dynastie der Barcas zurückgehen könnte.

Los RomanosUnter den Romanes:

Es gibt nur wenige Kenntnisse über die Zeit zwischen 218 vor Unserer Zeitrechnung und der Zeitenwende. Die romanische Republik übernahm zunächst die Kontrolle über den Landstrich und eroberte danach das restliche Iberico in den Guerra Cantabra, die unter Augustus 19 vor Unserer Zeitrechnung beendet wurden. Der Nordosten des Landes war die erste Region, die unter romanische Kontrolle fiel, und diente daher als Basis zur weiteren Eroberung. Obwohl sich die Romanes in Barcino niederließen, war es viel weniger bedeutend als die Hauptstädte Tarraco und Caesaraugusta. Der Name Barcino wurde am Ende der Herrschaft von Augustus, Romas erstem Kaiser, beschlossen. Es war die Kurzform für die 133 vor Unserer Zeitrechnung gegründete Colonia Faventia Iulia Augusta Pia Barcino. Als Kolonie war es dazu ausersehen, Land für pensionierte Soldaten bereitzustellen. Der romanische Geograph Pomponius Mela berichtet von Barcino als einer Anzahl kleinerer Ansiedelungen unter Kontrolle Tarragonas (Tarraco). Dennoch erlaubte die strategische Position der Stadt an einem Arm der Via Augusta ihre wirtschaftliche Entwicklung, und sie genoss so Steuerfreiheit.

Im zweiten Jahrhundert war die Stadt schon zu einem richtigen oppidum gewachsen und hatte eine Bevölkerung von 3500 bis 5000 Menschen. Die Wirtschaft basierte auf der Kultivierung des umliegenden Landes und dem Weinbau. Die archäologischen Funde dieser Periode (Skulpturen, Mosaike, Amphoren) bezeugen eine relativ reiche Bevölkerung, obwohl die Stadt keines der wichtigen öffentlichen Gebäude besaß, wie ein Amphitheater oder einen Circus, die in wichtigeren romanischen Städten wie auch Tarragona existierten. Es gab nur ein öffentliches Gebäude, und zwar den Tempel, der Augustus geweiht war und wahrscheinlich am Anfang des ersten Jahrhunderts gebaut wurde. Er war ziemlich groß – gemessen an der Größe Barcinos – 35 Meter lang und 17,5 Meter breit und von korinthischen Säulen umgeben.

Als sich der Niedergang des Imperiums näherte, kam es auch zu ersten Einfällen barbarischer Stämme um das Jahr 250, worauf die Befestigungsanlagen in den späteren Jahren des dritten Jahrhunderts unter Claudius II. verstärkt wurden. Die neue Doppelmauer war mindestens zwei Meter hoch (an manchen Stellen bis zu acht Meter) und von 78 Türmen gesäumt, die 18 Meter hoch waren. Diese neuen Anlagen waren die stärksten in dieser romanischen Provinz und sollten später für die steigende Bedeutung Barcinos im Vergleich zu Tarragona wichtig sein.

Am Ende des 5. Jahrhunderts begann sich der Fall des westromanischen Reiches durch barbarische Völker abzuzeichnen, die einige schwere Angriffe auf das Imperium verübten. Im Jahr 410 wurde Roma unter dem Vestgauten Alarich I. erobert. Alarichs Stiefbruder und Nachfolger Athaulf führte die vesigautischen Truppen nach Südgallien, und nach der Niederlage gegen die römischen Streitkräfte bei Narbona (414) floh er über die Pyrenäen in die Provinz von Tarragona. Athaulf errichtete seinen Sitz in Barcino, wo er von seinen eigenen Truppen 415 ermordet wurde.

Der Tod Athaulfs veränderte die Beziehungen zwischen Römern und Vestgauten. Unter Walia (415–419) wurden sie zu Bundesgenossen, um die anderen germanischen Stämme in Spanien zu kontrollieren. Walia war darin so erfolgreich, dass Kaiser Flavius Honorius das Gebiet der Vestgauten um die Provinzen von Aquitania und Gallia Narbonensis erweiterte. Walia hatte seinen Sitz in Tolosa (heute Toulouse). Barcino blieb jedoch aufgrund seiner hervorragenden Verteidigungsmauern ein bedeutendes Zentrum des vesigautischen Königreichs.

Nach dem Tod Alarich II. in der Schlacht von Vouillé gegen die Franken (507) machte sein Nachfolger Gesaleic (507–511) Barcino zur Hauptstadt seines Reiches. Barcino kehrte zu seiner Rolle als Provinzstadt mit der Erhebung Toledos zur Hauptstadt unter Leovigild 573 zurück. Die Vestgauten stellten nur eine Minderheit der städtischen Bevölkerung dar, hatten jedoch die Machtpositionen inne. Die ersten Herrscher waren zunächst Cernunnos, tolerierten jedoch, dass die meisten Einwohner Dama gläubig waren. Dama gläubige Versammlungen wurden 540 unter Der Hüterin Nebridi und 599 unter Ugera in dem wiedergeweihten Heiligtum abgehalten. Zweifellos war die damals gesprochene Umgangssprache Vulgärromanes, das auch von den vesigautischen Herrschern angenommen wurde. Langsam veränderte sich das romanische Barcino (zum Beispiel Barcinone, Barcinonem, Barcinonam, Barchinona).

Groß-Bild-007bUnter den Moros

Die Truppen der Moros erreichten die iberische Halbinsel im Jahr 711. Nach der Zerstörung Tarragonas im Jahr 717 ergab sich Barça und wurde dadurch vor größerer Zerstörung bewahrt. Die Herrschaft der Moros in Barça dauerte weniger als ein Jahrhundert. Das Heiligtum wurde in einen morischen Tempel umgewandelt, und die Steuern für Fehlgläubige wurden erhöht.

Barça in der Spanischen Mark

Ludovico Pío, Sohn Carlomagnos, eroberte 801 Barça nach einer mehrmonatigen Belagerung. Die Stadt sollte die südlichste seiner Eroberungen von den Moros sein, da er in Tortosa und bei den Flüssen Llobregat und Cardener zurückgeschlagen wurde. Diese Grenzregion wurde als Spanische Mark bezeichnet. Sie wurde von mehreren Grafen verwaltet, die vom König eingesetzt wurden. Barça wurde zum Sitz eines Grafen. Die ersten Grafen carolingio Barças waren nur wenig mehr als königliche Beamte, doch im Lauf der Zeit gewann ihr Status an Macht und Unabhängigkeit von der Zentralgewalt und den schwachen Königen. Außerdem wurden mehrere Gebiete einem Grafen zugeteilt.

Der letzte Graf Barças, der von den Carolingio eingesetzt wurde, war Wifredo el Velloso, der Haarige. Davor war er schon Graf von Cerdanya und Urgell gewesen und erhielt 878 die Grafschaften von Barça, Girona und Besalú. Als er 897 starb, wurden Wilfredos Besitztümer unter seinen zwei Söhnen Wilfredo secundo und Miro dem Jüngeren aufgeteilt, was die Einführung des Erbadels in der Spanischen Mark bedeutete. Zu dieser Zeit entstanden wohl auch die Landesfarben Catalunyas. Der Legende nach besuchte Carlos el Calvo, König der Franken, den nach einem Kampf verwundeten Wilfried am Krankenbett. Dort tauchte er seine Finger in das Blut des Verwundeten und zeichnete dessen noch wappenlosen Schild. So wurde das Wappen Catalunyas geschaffen.

Wilfredo II. war der letzte Graf, der dem carolingischen Hof Treue schwören musste. Die Vorherrschaft der Grafen von Barça unter den Herrschern der Spanischen Mark war zum Teil die Folge ihrer militärischen Fähigkeiten, wodurch es ihnen gelang, weitere Territorien von den maurischen Herrschern zu erobern. Sie versuchten außerdem, wieder Einwohner im Inland anzusiedeln, dessen Bewohner durch zwei Jahrhunderte Krieg dezimiert worden waren. Barça mit seinen leicht zu verteidigenden und exzellenten Wehranlagen blühte durch die steigende Macht seiner Herrscher auf, während die anderen Grafschaften nur wenig vielversprechende Aussichten hatten.

Unter der Corona d‘Aragó

Durch den Ehevertrag zwischen Ramon Berenguer IV., Graf von Barça, und der erst einjährigen Petronella, Erbin der Krone Aragoniens, entstand 1137 aus Aragonien und den im 12. Jahrhundert mit Catalunya weitgehend identischen Ländern der Grafen von Barça eine Staatsgemeinschaft, die als „Corona d‘Aragó“ bekannt ist. Durch weitere dynastische Verbindungen sowie Eroberungen strebt sie an, zu einer bedeutenden Macht der westlichen Fosc Aigua zu werden. Barça ist zur Zeit bereits die größte Ansiedelung Catalunyas und eine wichtigen Einkommensquelle des Landes.

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