Die Armee der Krone

Wappen Krone AragonDie Armee der Corona d’Aragó besteht im Wesentlichen aus zwei Arten von Streitkräften: Reiterei, die Caballeros und Infanterie, oder Peones (Bauern). Diese Infanterie zieht aber nur in den Krieg wenn nötig, eine nicht unübliche Vorgehensweise.

Um das gesamte Heer zu mobilisieren, werden auf Befehl des Königs Boten in alle Windrichtungen gesendet, die ein Banner mit einem Silbernen Pfeil darauf führen.

Alle Ritter, Stadträte, und Dorfsvorsteher wissen somit, daß ihre gesamte Truppen innerhalb von zwei Tagen marschbereit sein müssen.

 

Die Caballeros

Es gibt drei Arten von Rittern: die Königliche Ritter (Caballeros di Rey), Edle Ritter (Caballeros Hidalgos) und Bürgerliche Ritter (Caballeros Villanos).

Königliche Ritter sind vor allem Adelige, die in enger Beziehung mit dem König stehen, und so indirekt ihre eigene Vererbung absichern.

Edele Ritter stammen aus den Reihen der Infanzones oder niedriger Adel, während die Bürgerlichen Ritter nicht adelig, sondern vermögend genug sind, um sich Pferd und Rüstung leisten zu können. So umfassen diese Reiter eine Art Kavallerie Miliz ohne große feudale Verpflichtungen, unter der alleinigen Kontrolle des Königs, gemäß der Fueros di Guerra (Regel, Charta).

Das Königliche Heer besteht also hauptsächlich aus gutbezahlten „Berufssoldaten“ die sgn. Almugavar. Das Rückgrat bilden schwer gepanzerte Reiter, die als Vasallen, oder (wenn nicht durch Lehnseid gezwungen) gegen Bezahlung dienen. Ihre Flanken werden von der Jinete (Leichte Kavallerie) gedeckt. Viele Hidalgos, wie auch gezwungenermaßen der König, erlauben sich eigene professionelle Privatarmeen, die Mesnadas. (Die Mesnada des Königs besteht zum größten Teil aus Albionischen, Fränkischen, und sogar Magyarischen Söldnern) Diese wurden durch Infanzones geführt.

Ebenso wichtig sind die nicht Adligen, aber vermögenden Caballeros Villanos (z.B. Söhne von reicheren Kaufleuten), die für den Erlaß des Zehnt oder der Steuern kämpften. Diesen Status konnten sie aber rasch verlieren, wenn sie nicht zweimal jährlich gut gerüstet und bewaffnet an einer Heerschau teilnahmen.

Um diese Aufstellung der Armee zu verstehen, muss man das Lehenssystem in Aragó und Catalunya verstehen. Obwohl augenscheinlich strikt Feudal geregelt (wie im benachbartem Frankenland) ist die Heeresfolge doch meist eine freiwillige Sache. Die Barone haben vielmehr große Freiheiten, und der Einfluß des Königs ist fast bis auf das Administrative zu reduzieren. Dies erklärt auch warum in den vergangenen Kriegen gegen die Moros beide Seiten einander regelmäßig kleinere „Söldnertrupps“ für eigene Zwecke zur Verfügung stellten. Böse Zungen behaupten sogar daß der Klerus und die Alcalden (Dorfsälteste / -vorsteher) mehr Einfluß als der König und seine Baronen besitzen.

 

Peones

Neben diesen „Berufssoldaten“, besteht die Armee des Königs aus freien Einwohnern der Corona. Die Peones sind hauptsächlich Bauern, die im Dienst ihrer Feudalherren in die Schlacht ziehen. Meist schlecht ausgerüstet, mit Pfeil und Bogen, Speere und Kurzschwerter, werden sie in erster Linie als Hilfstruppen eingesetzt. Ihre Funktion in der Schlacht ist es, die feindlichen Truppen aufzuhalten, bis die Reiterei eingetroffen ist und die feindliche Infanterie von einem Angriff auf ihre eigenen Ritter abzuhalten.

Diese (Städtischen)Aufgebote, kämpften auch für Privilegien. Ihre Anführer die Juez, werden vom König benannt, obwohl jede Stadt oder Region ihren eigenen Vertreter aus ihren Alcalden wählten, wenn sie an eine Kampagne teilnehmen.  Sie sind verpflichtet, sich für eine bestimmte Zeit im Jahr (meist zwei bis drei Monate) für den Kriegsdienst dem Königs zur Verfügung zu stellen. Auch Sie sorgen für ihre eigene Ausrüstung (Gemäß Fuero´s mindestens wattierter Wams, Spieß und Schild), werden aber, wenn nötig, von den Königlichen Zeughäusern zusätzlich ausgerüstet.

 

Waffen und Rüstungen

Typische Rüstungen sind aus Leder, gegebenenfalls mit eisernen Schuppen.

Kettenhemd sowie Kettenmantel sind kostbar, dadurch selten und begehrt. Kopfschutz besteht meistens aus einem einfachen runden Helm mit Nasenschutz und/oder eine Kettenhaube. Schilde sind häufig rund oder nierenförmige, mit Ausnahme der  Tropfenförmigen Muster die viele von den königlichen Ritter verwenden. Üblicherweise sind alle gebaut aus Lederbezogenes Holz mit geometrischen Mustern, Kreuze oder Quasten geschmückt. Stahlschwerter sind die am häufigsten genutzten Hiebwaffen. Die Kavallerie führt meist lange zweischneidige Schwerter, und die Infanterie kurze, einseitig geschliffene.  Speere und Wurfspieße wurden bis zu zwei Meter lang und haben eine eiserne Spitze. Eine Doppel-Axt aus Eisen, 30 cm lang, wurde konzipiert, um gleichermaßen als Wurfwaffe oder im Nahkampf benutzt zu werden. Streitkolben und Hämmer waren nicht üblich, werden aber wenn von Mitgliedern der Reiterei verwendet.

Weitere Ausstattung wird auch in den Fuero beschrieben, die sogar vermerken, daß Peones Caballeros werden können, wenn sie sich die nötige Ausrüstung leisten können. (Caballeros brauchen zum Beispiel 2 Pferde, 2 Schilde, Lanzen, ein Metallhelm, ein Kettenhemd, ein Schwert, ein Gambeson, und Arm- und Beinschutz.)

 

Der Dienst

Die Hauptzeit ihres Dienstes verrichten aber fast alle „Soldaten“ in einer der Burgen oder Garnisonen. Von dort aus patrouillieren sie auf Handelsstraßen und in Wäldern, kontrollieren Personen und Güter, überwachen Brücken und Gebäude. An allen äußeren Grenzen der Baronien stehen deswegen an strategisch wichtigen Stellen auch Motten oder Wehrtürme. (Eine unbeliebte Aufgabe des Heeres ist noch immer die Bewachung der Grenze zur dem Reich der Moros, da hier die Todeszahl der Soldaten doch recht hoch sein kann.)

Beliebt sind bei den Soldaten jedoch die Raubzüge, die Cabalgadas, wo größere Reitertruppen tief ins Feindesland vordringen. Meist wird ein Lager gebaut, und Atalyeros (Kundschafter) suchen die Umgebung nach passender Beute ab. Häufig wechseln auf diese Art Viehherden den Besitz, oder finden Handelswaren einen neuen Markt.

 

La Ilança / die Lanze:

Die llança ist die kleinste taktische Einheit in das Heer der Corona d’Aragós. Angeführt von einem Hidalgo, gehören zur Lanze sechs bis fünfzig (!) bewaffnete Reiter und /oder Fußsoldaten. Sie setzt sich im Idealfall wie folgt zusammen: Der Ritter auf seinem Zelter sowie seine Knappen oder Pagen, die sein Schlachtross, Stoßlanze und Helm nach führen. Ferner ein Sergent als Schwert- und Spießkämpfer, und zwei bis sechs gut gerüstete Bogen- und/oder Armbrustschützen. Als Fußknechten kommen dann die (leichter) bewaffneten (Pferde-)Knechte des Trosses. Als Waffen führen diese einen Spieß, eine Hellebarde oder eine x-beliebige Hiebwaffe mit und das beliebte Adarga (Lederschild). Mitunter stoßen ein oder mehrere voll bewaffnete adlige Reiter zu dem Aufgebot, wenn sie selbst kein militärisches Gefolge aufbieten können – oder wollen.

 

La Bandera / das Banner_:

Die Bandera  wären die nächste taktische Organisationseinheit des Heeres der Corona D’Aragó. Eine Bandera umfaßt vier bis sechs Llancis und vereinigt bis zu 100 adlige und bis zu 500 nichtadlige Krieger (Die ersten haben natürlich möglichst zu Pferd zu kämpfen). An der Spitze des Banners stehen die Lanzenführer die in der Regel nur ihre eigenen Vasallen und Gefolgsleute befehligen. Geführt wird das gesamte Banner von dem Bandero (Bannerherr oder Bannerritter), der vom König angestellt wird.

 

L’exèrcit / Das Heer:

Idealerweise bilden so fünf bis zehn Banderas das stehende Heer, was dann vom König kommandiert wird. So bildet die Armee der Corona d’Aragó drei Haufen: Hauptmacht, Vorhut und Nachhut, wobei letzteren beiden aus dem Gewalthaufen stammen, und meistens die Hauptmacht flankieren.

Dieser Gewalthaufen (überwiegend Peones), angeführt von Hidalgos, werden hauptsächlich als Pikeniere eingesetzt. Sie bilden mit ihren Spießen,  Piken, Hellebarden und anderen Stangenwaffen einen schützenden Rahmen um die restlichen Nahkämpfer. Sie sollen die Lanzenangriffe der feindliche Ritter abwehren und die gegnerische Infanterie über den Haufen rennen. Anschließend ist es die Aufgabe der Nahkämpfer zwischen den Reihen nach vorne zu stürmen und den Feind zu vernichten.

 

Sondertruppen:

Eine besondere Position in dieser Struktur, nehmen die verschiedenen

Milícies(Milizen)

der Syndicats (Gilden) ein. Die Gilden haben, neben ihrem Handwerk, die Aufgabe, Städte und Dörfer in Kriegszeiten und bei Seuchengefahren zu schützen, aber auch vor Gesindel, brandschatzenden Banden und Räubern zu verteidigen. Die Magistrate sehen dies natürlich ungern, obwohl ihnen durch solche Gemeinschaften Aufgaben und Pflichten der Bevölkerung gegenüber abgenommen werden. Dadurch bekommen diese Milizen eine große Unterstützung vom König, und erhalten weiteren Auftrieb. Meistens führen diese Milizen ihre Gildewappen und gleiche Waffen. Im Kampf werden sie von ihrem Mestre del Syndicat (Gildemeister) geführt.

Andere wichtige Auxilliartruppen waren die Atalyeros. Sie sind eine Art Eliteeinheit, mit schnellen Pferden und bekommen ein Sondersold.

 

Mercenarii

Zusätzlich befinden sich in der Corona D’Aragós seit dem ersten Krieg gegen die Moros sämtliche Söldnertruppen (auch Freie Kompanien „Empresa Libre“, genannt).

Schließlich sind Sie ein wichtiger Faktor, da viele Könige meist nicht genügend Soldaten zur Verfügung stehen. Nordmänner, Flämische Lanzenträger, Fräncische Ritter, Bogenschützen und sogar  leichten Kavallerie bestehend aus Moros sind die wichtigsten Arten von Söldner die zur Verfügung stehen, und im fast jedem Konflikt eingesetzt wurden.Diese Söldnereinheiten werden auch gerne von Kaufleuten als Begleitschutz in Anspruch genommen.

 

Taktik

Die meist benutzte Taktik wäre wie folgt;  die Reiterei nähert sich dem Feind werfen Wurfspieße, ziehen sich dann auf einen sicheren Abstand zurück, und warten bis zum Beginn des weiteren Angriffs. Sobald die Feindliche Formation ausreichend geschwächt war, wird erneut angegriffen, jedoch jetzt mit den “normalen“ Speeren.

Kampftaktiken der Moros umfassen in der Regel die Linien von Infanterie mit langen Lanzen und Schilden, als eine solide Mauer, an dem der Feind hoffentlich abprallen würde. Hinter dieser Linie stehen Spießwerfer und Bogenschützen bereit, den Feind mit Spießen und Pfeilen zu bedrohen. Ihre leichte Kavallerie, meist berittene Bogenschützen, wird hauptsächlich gegen feindliche Infanterie benutzt.