La Baronia de Tarragona

Sobirà del Camp de Tarragona
La història i la descripció

La Historia oder die Geschichte des Camp:

Die im 8. Jahrhundert von den Moro besetzte Region wurde im 10. Jahrhundert durch die Grafen von Barca zurückerobert. Dabei erhielt sie bereits den Namen „Camp de Tarragona“. Die seit mehreren Jahrhunderten nahezu entvölkerte Region wurde in der Folge von Menschen aus der Grafschaft Barca besiedelt und es wurden zahlreiche Festungen erbaut.

1118 übergab Graf Raimund Berengar III. die Herrschaft über Tarragona und den „Camp“ an Oleguera, der Hohepriesterin von Barca und Hüterin von Tarragona. Dieser wiederum übertrug 1129 den Besitz an den normannischen Ritter Robert d’Aguiló, allerdings ohne die Tempel mit ihren Gütern und den von ihr abhängigen Menschen sowie ohne dem Zehnten für alle Häuser, Burgen, Feldfrüchte und Tiere. Der Graf von Barca bestätigte diese Schenkung.

Schon bald führten Streitigkeiten zwischen Robert d’Aguiló und der auf Oleguera folgenden Hüterin Bérénice de Tort dazu, daß letztere 1151 die Stadt und den Camp an Graf Raimund Berengar IV. zurückgab, damit dieser das Gebiet aufteile. Nach mehreren Konflikten mit Robert, der nicht auf seine Rechte verzichtet hatte, mußte dieser 1153 schließlich doch zwei Drittel seiner Rechte an die Hüterin und an den Grafen abtreten.

Die Streitigkeiten der drei Herren dauerten an. Sowohl die Hüterin als auch der Graf von Barca verfügten über die Ländereien ohne die Nachfahren von Robert d’Aguiló zu berücksichtigen. Dieser Zwist führte schließlich 1168 zur Ermordung von Roberts Sohn Wilhelm, und 1171 aus Rache zur Ermordung der Hüterin Huguette de Cervelló. Die normannische Familie verlor daraufhin alle Besitztümer und Rechte.

1173 trafen die neue Hüterin Gwenaelle de Torroja und Alfons II. von Aragòn eine Vereinbarung, welche die Grundlage zur Regierung und Verwaltung der Stadt und des Camp bildete. Demnach wurde das Lehen an eine beiderseitige Vertrauensperson in Obhut gegeben, einem damals jungen Cavallero und den späteren Conde Hugo di Tarragona y Tolosa.

Camp de Tarragona:

Das historische Camp de Tarragona ist heute unterteilt in die Comarca Alt Camp, Baix Camp und Tarragonès. Die Hauptorte sind Tarragona, Reus und Valls; die wichtigsten Flüsse sind der Francoli und der Gaià.

Tarragonès:

Die Comarca liegt in einer Küstenebene des Mittelmeers im Südosten Kataloniens. Der Río Gaià durchfließt die Comarca von Nord nach Süd und mündet bei Altafulla ins Mare Aigües Fosques (Dunkelwasser). Tarragonès grenzt im Nordosten an die Comarca Baix Penedès, im Norden an Alt Camp und im Südwesten an Baix Camp.

Zentrum der Comarca ist die wichtige Stadt Tarragona, Sitz des Baró de Tarragona, und eben jene Blüte, welche dieser Region ihren Namen gab. Gegründet von den Romà hat sich diese Stadt zu einen der bedeutetsten Häfen am Mare Aigües Fosques (Dunkelwasser) entwickelt. Sie ist der Umschlagplatz der Produkte der Region und des tieferen Binnenlandes, welches ihr beachtlichen Reichtum verschaffte. Zu diesen Gütern gehört besonders Olivenöl, Wein sowie Trockenfrüchte (Mandeln und Haselnüsse) und Getreide. Zudem liegt sie an einer alten, bedeutenden Handelsstraße. Die „Via Augusta“ war mit etwa eintausend Meilen die längste Straße der Romà in Hispania und verlief als Verlängerung der Via Domitia aus Roma von den Pyrenäen entlang dem Mare Aigües Fosques (Dunkelwasser) bis zum heutigen Cádiz. Sie bildete die Hauptachse des romanischen Straßennetzes in Hispanien.

Als wichtigste Ortschaften gelten:
Tarragona, Torredembarra, Altafulla, Creixell, Roda de Barà

Baix Camp oder das „niedere Land:

Die Comarca Baix Camp bildet gemeinsam mit Alt Camp und Tarragonès die natürliche Landschaft des Camp de Tarragona, einer großen Ebene zwischen den vorgelagerten Bergketten und dem Mare Aigües Fosques (Dunkelwasser). Man findet zwei völlig verschiedene Landschaftstypen; zum einen die Bergzüge von Prades Tarragona und Pratdip, zum anderen die Ebene, die sich vom Fuß dieser Berge bis zur Küste erstreckt. Obwohl sich fast die Hälfte der Comarca auf einer Höhe unter 200 m befindet, liegen etwa 5 % auf über 1.000 m Höhe. Dies ist insofern bemerkenswert, als diese Bergzüge nur 20 km Luftlinie von der Küste entfernt liegen.

Dieser Bezirk wird über die Batlia bzw. die Vogtei in Reus verwaltet.  Die Landwirtschaftlichen Produkte stammen aus der Fischerei, dem Olivenanbau und den Olivenölmühlen, dem Anbau von Trockenfrüchten (Mandeln und Haselnüsse) sowie dem Getreideanbau.

Als wichtigste Ortschaften gelten:
Reus, Cambril, Riudoms, Vandellòs, Vilanova d’Escornalbou und Castell d’Escornalbou, Riudecanyes, Capafonts

Alt Camp oder das „obere Land“:

Die Comarca „Alt Camp“ befindet sich im Binnenland und liegt in einer bis ans Mittelmeer reichende Küstenebene nördlich von Tarragonès. Sie wird im Nordwesten und Südosten durch eine Kette von Höhenzügen begrenzt, die Teil des Vorküstengebirges sind. Die Flüsse Gaia und Francoli durchfließen die Comarca von Nord nach Süd mit unregelmäßiger Wasserführung.

Die Batlia bzw. Vogtei befindet sich in Valls, von der aus dieser Bezirk verwaltet wird. Es überwiegt zumeist die Landwirtschaft mit dem Anbau von Trockenfrüchten (Mandeln und Haselnüsse), Oliven, Wein und Getreide. Weiterhin wird hier Viehzucht vorherrschend mit Geflügel und Schweine betrieben.

Als wichtigste Ortschaften gelten:
Valls, Alcover, Vallmoll, Villaredonna und Querol